Bootstrap.ini modifizieren
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Wie bereits in Abschnitt Regeln / Rules angedeutet, ist die Datei Bootstrap.ini
eine weitere Steuerdatei für das Deployment. Der Zweck dieser Datei liegt darin, für das Booten über Netzwerkkarte oder USB-Stick minimale Angaben zur Verfügung zu stellen, damit das Startabbild (basierend auf Windows PE siehe Abschnitt Bootimage für WDS erstellen) sich mit dem Deployment-Share verbinden kann. Danach werden unabhängig von dieser Datei weitere Deployment-Prozesse angestoßen und weitere Steuerdateien wie die Customsettings.ini
bzw. die SQL-Express-Datenbank als Speicher für Optionen ausgelesen. Zu den minimalen Angaben gehören u. A.
der Pfad zum Deployment-Share im UNC-Format,
Benutzername,
Passwort,
Domäne des Benutzers,
Steuerung der Sichtbarkeit von Dialogen.
Die Datei Bootstrap.ini
ist im Unterordner Control des Deployment-Share abgelegt. So bildet C:\MDTProdLab\Control\Bootstrap.ini
die absolute Pfadangabe dazu. Der Inhalt der Datei Bootstrap.ini
kann ohne spezielle Editoren bearbeitet werden, da die Datei – ebenso wie die Datei Customsettings.ini
– im Klartext-Format vorliegt. Im Regelfall wird die Datei aber über die Deployment Workbench aufgerufen und editiert.
Im unbearbeiteten Zustand beinhaltet die Bootstrap.ini
-Datei die Abschnitte Settings und Default. Der Pfad mit dem Attribut Deployroot und der Eintrag Priority sind bereits vorhanden. Diese müssen nicht verändert oder entfernt werden.
Die folgenden Parameter ergänzen die Steuerdatei um Einträge, die den Prozess des Deployments vereinfachen. Die Eingaben von Benutzername, Passwort und Workgroup respektive Domäne sollen vorbelegt werden, damit diese nicht bei jedem Rollout manuell eingegeben werden müssen. Ebenso soll der Willkommens-Dialog beim Starten des Deployments unterbunden werden - der ansonsten mit einem Klick bestätigt werden müsste.
Um weitestgehend einen vollautomatisierten (Zero-Touch-Deployment) Zustand des Deployments zu erreichen, werden alle Angaben die ansonsten im Benutzer-getriebenen Installationsprozess (UDI) abgefragt würden, über Steuerdateien (Customsettings.ini
, Bootstrap.ini
und/oder Datenbank) mit Attribute und Werte vorbelegt. Für das unbeaufsichtige Starten ergeben sich in der Bootstrap.ini
daher folgende relevante Einstellungen – die in der MDT Toolkit Referenz nachschlagbar sind:
UserID
(Benutzername, um auf die Deployment-Freigabe zugreifen zu können).
UserPassword
(Passwort des Benutzers, der unter UserID
angegeben wird).
UserDomain
(Der Name der Domäne in der das Benutzerkonto angelegt wurde).
SkipBDDWelcome
(Die Anzeige des Willkommens-Dialogs wird darüber gesteuert).
Das Attribut UserID
wird mit dem Dienstkonto MDT_BA
befüllt. Bei der Eigenschaft UserPassword
wird das in der Machbarkeitsstudie verwendete Passwort Password1!
eingetragen. Der Wert für die UserDomain
lautet daher contoso.int
. Und mit der Eigenschaft SkipBDDWelcome
und dem Wert YES
wird der Willkommens-Dialog übersprungen und daher nicht angezeigt. Speichern Sie die Einstellungen in der Steuerdatei über Menü Datei und dem Eintrag Speichern.
Falls kein Server MDT01
vorhanden ist, muss dieser natürlich im obigen Script mit dem entsprechenden Server ersetzt werden, der diese Rolle übernimmt.
Um selbst das Verhalten während des Deployments mit weiteren Angaben zu beeinflussen, ist das Nachschlagen in der Referenz für das Microsoft Deployment Toolkit empfehlenswert. Ob Einsteiger oder Fortgeschrittener, hier findet jeder Tipps und Information zum Anpassen von MDT. Weitere Details finden Sie in der Online-Referenz unter https://docs.microsoft.com/en-us/mem/configmgr/mdt/toolkit-reference#table-6-deployment-wizard-pages.
Die Spalte Property akzeptiert dabei Werte wie YES
oder NO
(auch Y
oder N
sind gültig). Beispielsweise folgt dem Property SkipBDDWelcome
ein YES
oder Y
um den Willkommens-Dialog zu überspringen (Bsp. SkipBDDWelcome=YES
). Manche Einträge benötigen dagegen nach dem Gleichheitszeichen konkrete Werte (Bsp. UserID=MDT_BA
).